Nachdem die Germanen in der letzten Saison zum ersten Mal seit Menschengedenken 2 Punkte aus dem "Capri Sonnen Sport Center" (Kenner sagen "CSSC") entführen konnten, wollten sie am vergangenen
Samstag beweisen, dass es sich dabei nicht nur um einen Ausrutscher gehandelt hat. Dabei war auch von Anfang an klar, dass die zahlreichen Ausfälle auf TSG-Seite nicht als Ausrede würden herhalten dürfen. Selbstbewusstsein statt Selbstmitleid war also die Devise mit der die Elfner-Elf (*Sieben) aufs Parkett (*Linoleum) geschickt wurde.
Doch war natürlich allen bewusst, dass es sich auch in diesem Jahr nicht um einen klassischen Spätsommerspaziergang handeln würde. Und dies unterstrichen die Hausherren ab der ersten Minute. Immer wieder stürmte der Rückraum der Eppelheimer mit Tempo und Wucht auf die Germanenabwehr zu, ohne dass diese dem allzuviel entgegenhalten konnte. So kamen die Eppelheimer immer wieder zu relativ unbedrängten Abschlüssen, was den doppelt negativen Effekt hatte, dass man den Torhütern keine Gelegenheit gab, ins Spiel zu kommen.
Das Positive an diesem Spielverlauf: Auch die Germanen waren offensiv von Anfang an voll im Spiel und fanden kreative Lösungen gegen die Eppelheimer Abwehrreihe. So sah es beim Stand von 9:8 nach 15 Minuten nach einem ausgeglichenen Schützenfest aus. Doch leider konnte die TSG dieses Tempo bzw. diese Konzentration (Marco Reus würde sagen: Diese Mentalität) nicht bis zur Pause durchziehen. Man leistete sich einen 10-minütigen Blackout in allen Bereichen, der aus dem 9:8 ein 17:10 machte.
Doch im Gegensatz zur Dortmunder Borussia (= nicht die einzig wahre Borussia...) zeigten die Germanen eindrucksvoll dass sie kein Mentalitätsproblem haben. Trotz des hohen Rückstands kämpfte man weiter und ging mit 19:14 in die Pause.
In dieser schien Coach Elfner zusammen mit seinem Co-Trainer Coach Elfner die richtigen Worte gefunden zu haben. Denn in den zweiten 30 Minuten zeigte sich gerade die Defensive der TSG stark verbessert. Davon blieben auch die Gastgeber nicht unbeeindruckt, die man immer wieder zu Fehlern und Ballverlusten zwingen konnte. Doch auch wenn man bis zur 52. Minute auf 4 Tore herankam und das Spiel auf der Kippe zu stehen schien, mussten die Dossenheimer letztendliche doch eine schmerzliche Erfahrung machen: So wie eine Schwalbe noch keinen Sommer macht, macht ein freier Wurf aufs Tor eben noch kein Tor. Denn gerade in dieser entscheidenden Phase ließen die TSG-Angreifer in grob fahrlässiger Weise beste Torchancen ungenutzt und scheiterten immer wieder an sich selbst und/oder am Eppelheimer Torhüter.
So musste man bis zur Schlusssirene einem frustrierenden Rückstand hinterherlaufen, anstatt das Spiel nocheinmal zu drehen.
Den mit der Niederlage verbundenen Frust wird man nun in die kommende Woche mitnehmen, um ihn sich dann kommenden Sonntag (29. September) um 18:00 zu Hause gegen Hockenheim hoffentlich von der Seele zu schießen.