Was war denn das? Nach einer katastrophalen Vorstellung in Wiesloch zwei Wochen zuvor erwischten die „Alten Germanen“ die Handballer der KuSG Leimen am vergangenen Samstag auf dem falschen (je nach Perspektive auch auf dem richtigen) Fuß.

 

Angesichts der Tatsache, dass die Leimener in der Vorwoche bereits Punkte gegen den SC Sandhausen liegen gelassen hatten, war die Marschrichtung klar: Man wollte die Unvorhersehbarkeit dieser Liga ausnutzen und um jeden Preis 2 Punkte aus dem 14. Kalendertürchen herausholen. Dies gelang vor allem aufgrund der beeindruckend aufmerksamen Defensive, die die Schlüsselspieler der Leimener ein ums andere Mal neutralisieren und sich zudem auf den erneut (!!!) bärenstark aufgelegten Torhüter Daniel Köhler-Stöhr verlassen konnte. Gerade gegen Ende kratzte der – mit zahlenmäßig wie immer beeindruckender Unterstützung angereiste – Keeper einige wichtige freie Würfe von der Linie und bot einmal mehr den in dieser Liga so sehr benötigten Rückhalt.

Die erste Hälfte begannen die Gastgeber in ungewohnter Formation, beließ der Trainer der Leimener doch zwei der drei als Starspieler ausgemachten Sportkameraden seiner Truppe zunächst auf der Bank. Welche Gründe dies hatte (konditionelle – die bewies das weitere Spiel – konnten es nicht sein), blieb bis zuletzt unklar. Die „Alten Germanen“ ließen sich hiervon nicht wirklich beeindrucken und hielten auch gegen die motiviert auftretenden übrigen Spieler aufgeheizt dagegen. Zwar scheiterte man ab und an am gut aufgelegten Torhüter der Leimener und geriet dadurch kurzzeitig in Rückstand. Indes rührte man defensiv Beton an und konnte somit durch eigene Tore im Gegenstoß wieder herankommen. Auch half es, dass man gegen die sehr offensiv agierende Abwehr der Gastgeber immer wieder in die Schnittstellen ging und sich opferte oder aber mit zwei Kreisläufern spielte (Halbzeitstand: 13:13).

Auch in der zweiten Halbzeit war man von Beginn an hellwach, wenngleich man die von Coach Schüssler geforderte Abkühlung von 180 Grad (#überdreht) auf 100 Grad in den ersten Minuten nicht leisten konnte. In der Abwehr blieb man zwar stabil, im Angriff vergab man indes aus einer unnötige Hast heraus leichtfertig Chancen. Im weiteren Verlauf pendelte sich dies allerdings ein. Ein ums andere Mal fand man – sich weiterhin aufopfernd – Lücken in der Leimener Abwehr. Jeder einzelne ging voll motiviert zu Werke, was sich auch in der Torschützenverteilung wiederspiegelt. Im Gegensatz zum Spiel in Wiesloch gelangen dieses Mal auch Tore von den Außenpositionen, zwang man die eigenen Kameraden in Leimen doch gerade nicht zu Würfen aus dem Nullwinkel. Spannung kam dann noch einmal gegen Ende der Partie auf. Beim Stand von 25:26 für Dossenheim verwarf man einen Siebenmeter und räumte anschließend noch – optisch unglücklich – den herannahenden Abwehrspieler samt Abpraller ab. Trotz der daraus resultierenden Zeitstrafe blieb man ruhig und schaukelte den knappen Vorsprung über die Schlusssirene, sodass am Ende ein 26:28-Sieg zu Buche stand.

Übrigens: Für all diejenigen, denen Plätzchen & Punsch am letzten Adventswochenende zu wenig sind! Die „Alten Germanen“ absolvieren ihr letztes Spiel der 2010er-Jahre am kommenden Samstag, 21.12.2019, gegen die Sportkameraden aus Wiesloch. Die Revanche ist auf 15:00 Uhr in der Jahnhalle (!!) angesetzt.

Es spielten: Köhler (TW), Ohler (1), Kamer (2), Koch (4), Hecke (1), Wesenberg, Lao (2), F. Schmid (5), J. Schmid (6), Kirchner, C. Heinicke, Bentner (5), Schlicksupp (2)